Langläufer leben länger
Kopf und Körper profitieren vom Langlaufen gleichermaßen. Die Bewegung in der Natur stärkt das Herz-Kreislauf-System und reduziert gleichzeitig das Risiko für psychische Erkrankungen.
Bewegungsmangel
Deutschland ist ein Land von Bewegungsmuffeln. Zumindest laut Statistik der Weltgesundheitsorganisation WHO. 44 Prozent der Frauen und 40 Prozent der Männer über 18 Jahren müssten sich hierzulande mehr bewegen. Die WHO empfiehlt mindestens 150 Minuten körperliche Aktivitäten in der Woche für Erwachsene, um Krankheiten vorzubeugen. Noch dramatischer: In der Gruppe der 11- bis 17-Jährigen sind es sogar 88 Prozent der Mädchen und 80 Prozent der Jungen, die in Deutschland zu wenig aktiv sind. Das zeigt der im Oktober 2022 veröffentlichte WHO-Report. Zum Vergleich: Im Langlaufland Finnland – das die WHO als Vorreiter hinsichtlich Bewegung darstellt – sind nur 16 Prozent der Frauen und 17 Prozent der Männer nicht aktiv genug.
Ausdauersport verlängert Leben
Dabei wäre tägliche Bewegung so wichtig, um seine eigene körperliche Fitness zu verbessern und die Krankenkassen zu entlasten. Wer regelmäßig und vernünftig Ausdauersport – zum Beispiel Langlaufen – betreibt, stärkt sein Herz-Kreislauf-System und kann seine Lebenszeit verlängern. Das bestätigen die aktuellen Untersuchungen. Bereits 30 Minuten Ausdauersport reichen aus, um die Zellalterung deutlich zu reduzieren.
Gesunder Körper: Langlaufen als Jungbrunnen
Doch hat auch Wettkampfsport einen positiven Effekt hinsichtlich einer Lebenszeitverlängerung? Norwegische Forscher gingen dieser Frage nach. Dabei bestätigte sich die Annahme, wonach Ausdauersport wie ein Jungbrunnen wirke. In ihrer Studie, an der 5000 Norweger – unter ihnen auch viele Langläufer - teilnahmen, kamen sie zu dem Ergebnis: Die Norweger, die ein Leben lang Ausdauersport auf Wettkampfniveau betrieben haben, konnten ihr biologisches Alter um bis zu 20 Jahre herabsetzen. Nötig dafür: Regelmäßigkeit und Kontinuität im Training.
"Das Ergebnis einer Studie aus Norwegen: Menschen, die ein Leben lang Ausdauersport auf Wettkampfniveau - zum Beispiel Langlaufen - betrieben haben, konnten ihr biologisches Alter um bis zu 20 Jahre herabsetzen."
Der Loipenlehrer
Mens sana in corpore sano
Die lateinische Redewendung, nach der ein gesunder Geist in einem gesunden Körper steckt, ist nach wie vor aktuell. In welchem extremen Ausmaß Physis und Psyche zusammenhängen, verdeutlicht eine schwedische Studie, die explizit das Langlaufen als Bewegungsform miteinschließt.
Für ihre Forschungsarbeit, die im Journal „Frontiers in Psychology“ erschien, untersuchten die Wissenschaftler der Universität Lund die Daten von 400.000 Menschen hinsichtlich ihrer Aktivität. Sie verglichen die Daten von Nicht-Sportlern mit denen von Langläufern, die zwischen 1989 und 2010 mindestens einmal am weltgrößten Skilanglauf-Event – dem Vasaloppet – teilgenommen haben.
Gesunder Geist: Langlaufen gegen die Angst
Das deutliche Ergebnis: Langlaufen hilft gegen die Angst. Die Menschen, die mindestens einmal am berühmten Vasaloppet teilgenommen haben, wiesen laut der schwedischen Studie ein rund 60 Prozent geringeres Risiko auf, Angstzustände zu entwickeln als Nicht-Athleten. Eine mögliche Erklärung der Forscher für dieses Ergebnis: Während der Bewegung im Freien gibt es ständig sensorische Inputs für die Langläufer – und damit geistige Ablenkung. Der Kopf muss sich stets auf neue Begebenheiten – zum Beispiel Schnee- und Streckenverhältnisse, Wind und Wetterbegebenheiten einstellen. Durch diese Zerstreuung wird das körpereigene Stresssystem trainiert und die psychische Widerstandsfähigkeit erhöht.
Fazit: Langlaufen hilft!
Langlaufen hilft die körperliche Fitness zu verbessern, sein biologisches Alter zu reduzieren und die Lebenszeit zu verlängern. Die Bewegung auf Langlaufskiern formt nicht nur den Körper, sondern auch den Geist. Langlaufen wirkt sich nachweislich positiv auf die Psyche aus und reduziert das Risiko Angstzustände zu entwickeln. Wer regelmäßig langläuft, bleibt demnach eher in der Spur oder findet zurück in diese. Es ist die Spur des Glücks.
"Das Ergebnis einer Studie aus Schweden: Menschen, die mindestens einmal am Vasaloppet teilgenommen haben, wiesen ein rund 60 Prozent geringeres Risiko auf, Angstzustände zu entwickeln als Nicht-Sportler."
Der Loipenlehrer
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